Der Intermodalspezialist Cargobeamer kann sich vorstellen, die Verbindung von Kornwestheim nach Domodossola (Piemont) im Oktober aufzunehmen und dreimal die Woche zu bedienen. Die Schweitzer Spedition aus Ludwigsburg begrüßt diese Pläne und unterstützt das Vorhaben nach Kräften. „Das wäre eine tolle Perspektive für die Region Stuttgart, und wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass das Projekt erfolgreich wird“, erklärt Geschäftsführer Dr. Jens Schweitzer. Sein Unternehmen würde auch begleitende Trucking-Aktivitäten anbieten und zusätzliche Stellflächen anbieten. Im Rahmen einer Marktsondierung haben sich Vertreter des Cargobeamer-Managements, der Schweitzer Spedition und des VSL vor Ort über das Vorhaben ausgetauscht.
Die Schweitzer Spedition, die Mitglied im VSL ist, engagiert sich seit Jahren im Kombinierten Verkehr (KV) und nutzt die Verbindungen nach Italien. Ihr Tochterunternehmen Sveva Trans hat seinen Sitz in Modugno (Apulien) und ist stark für die Automotive-Industrie tätig. Aktuell wechseln die Trailer der Spedition im Hupac-Terminal in Singen auf die Schiene. Hätte das Unternehmen eine Anlaufstelle vor der Haustür, könnte es sich die knapp 200 Kilometer langen Vor- und Nachläufe auf der Straße sparen. Die Spedition könnte nach eigenen Angaben pro Zug rund die Hälfte der Auflieger beisteuern, sodass bei 36 möglichen Einheiten pro Ganzzug mehr als nur eine Grundauslastung gegeben wäre.
„Wir sehen für die Verbindung nach Domodossola spannendes Potenzial“, sagt Tim Krasowka, Geschäftsführer für den Bereich Intermodal Operations bei Cargobeamer. „Damit können wir unsere europäischen Verkehre weiter ausbauen und weiteren Speditionen Zugang zur umweltfreundlichen Schiene ermöglichen.“ Das in Leipzig ansässige Unternehmen betreibt bereits Verkehre von Kaldenkirchen nach Domodossola, von Domodossola nach Bari und innerhalb von Frankreich zwischen Calais und Perpignan. In Domodossola und Calais stehen dem KV-Operateur eigene Terminals zur Verfügung. Der besondere Charme am Cargobeamer-Angebot: Die Züge können alle Arten von Aufliegern mitnehmen – sowohl Container in Containertragwagen und kranbare Auflieger in Taschenwagen als auch nicht kranbare Trailer. Für nicht kranbare Einheiten hat Cargobeamer wannenartige Waggonaufsätze entwickelt. Eine Terminal-Zugmaschine fährt den Auflieger in den Aufsatz, der neben dem Gleis steht. Automatisiert gleitet die Transportplattform mit Trailer danach horizontal auf den Waggon. Eine vollständige Be- und Entladung im Terminal dauert nach Cargobeamer-Angaben nicht länger als 20 Minuten.
Der VSL unterstützt das mögliche neue Zugprodukt und sieht darin ebenfalls eine Chance, das Schienenangebot im Ballungsraum Stuttgart aufzuwerten. Melden Sie sich gerne, wenn Sie sich für das neue Angebot interessieren. Kontakt über unseren stellvertretenden Geschäftsführer Matthias Rathmann: rathmann(at)vsl-spediteure.de
Fotos: Cargobeamer und VSL