Das Aufkommen an dem Güterbahnhof nördlich von Stuttgart ist voriges Jahr zweistellig gestiegen – ebenso auf dem Gelände für Leer- und Lastcontainer von DB Intermodal Services. Auch sonst gibt es mehrere Erfolgsmeldungen, wie bei einem Treffen der dort tätigen Schienen-Akteure im Kornwestheimer Rathaus kürzlich deutlich wurde. Der VSL hatte die Runde einberufen, die vom Ersten Bürgermeister Daniel Güthler ausgerichtet wurde. Rund 60 Prozent der anliefernden Fahrer nutzen bereits die Möglichkeit einer digitalen Abfertigung und können dadurch ohne Halt zur Kranbahn vorfahren. Im Schnitt machen an den Terminals der Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene–Straße (DUSS) rund 40 Prozent der Fahrer davon Gebrauch. Ein weiterer Meilenstein für Kornwestheim: Aktuell wird ein drittes Modul gebaut, womit die Kapazität bis 2026 um fast die Hälfte steigt.
Die Kehrseite der Medaille: Je mehr Container in Kornwestheim umgeschlagen werden, desto mehr wird die Zufahrt zum Nadelöhr, desto länger werden die Rückstaus auf die B27a, desto unplanbarer werden die Vor- und Nachläufe per Lkw und desto mehr leidet die Effizienz – zum Verdruss aller Beteiligten. Mit mehr Mitarbeitern und Reachstackern versucht DB Intermodal Services gegenzusteuern. Ein Problem aber bleibt: Der Platz ist begrenzt. „Ich sehe keinen anderen Ausweg, als neue Flächen zu generieren“, sagte Michael Schaaf, Geschäftsführer von Bay Logistik aus Waiblingen. „Wir können das nicht mehr lange machen. Wir stehen jeden Tag zwei bis drei Stunden und kriegen keine zweite Tour mehr hin“, berichtete Maximilian Deisser, Prokurist bei der Spedition Deisser aus Stuttgart. Optimierungsbedarf machen die Beteiligten auch bei der Verkehrsführung aus. Es gebe nur eine Fahrspur, die ins Terminal, zu DB Intermodal Services und zum Logistikzentrum von Porsche führe, merkte DUSS-Geschäftsführer Andreas Schulz an.
Was tun? Die Beteiligten wollen mehrere Optionen prüfen. Dazu zählen ein Entzerren der Verkehre durch stärkere Nutzung der Randzeiten, ein Optimieren der Zufahrt und an erster Stelle ein Intensivieren der Suche nach nutzbaren Flächen im Umfeld. In den nächsten Wochen sollen weitere Gespräche mit der Bahn, der Stadt Stuttgart, dem Stadtbezirk Stammheim und dem Land folgen. Die Teilnehmer der Sitzung wollen dauerhaft im Dialog bleiben, wie VSL-Geschäftsführer Andrea Marongiu und Daniel Güthler bekräftigten. Wir danken allen Akteuren für ihr Mitwirken!
Foto: VSL