Anfang Februar weihte die Berufsschule, die unter anderem angehende Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung ausbildet, drei neue Multimediaräume ein. Sie sind nach KS1-Angaben mit großen Bildschirmen, leistungsfähigen Kameras und Mikrofonen – übrigens auch an der Decke – ausgestattet. Die Investitionen beliefen sich auf mehrere 100.000 Euro. Was damit alles möglich ist? Vorstellbar sind zum Beispiel hybride Unterrichtsformen oder auch das Streamen von Unterricht. Möglich sind aber auch Live-Meetings in alle Herren Länder, wie die Schulleitung unter Uwe Peleikis und Thomas Bartel gleich erfolgreich unter Beweis stellte: Kurzerhand wurden Videoschalten zu den Partnerschulen in Barcelona, Madrid und Singapur organisiert. An den dortigen Schulen können Berufsschüler Auslandserfahrungen sammeln, in Spanien ist das seit vielen Jahren schon möglich.
Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) war bei der Einweihung der neuen Multimediaräume auch vor Ort und trat bei einer der Live-Schalten mit Friedrich Schriefers in Kontakt. Der Azubi aus dem Hause Rhenus hält sich zurzeit für drei Monate in Singapur auf. Die Ministerin erklärte, dass die Schulen „nicht mehr in die Tafelwelt zurückkehren“ werden. Der digitale Umbruch in der Arbeitswelt müsse adäquat auch im schulischen Bereich abgebildet werden. Schulen dürften sich angesichts der rasanten Entwicklung bei der Digitalisierung nicht im Schneckentempo fortbewegen.
Auch VSL-Geschäftsführer Andrea Marongiu lobte die neuen Digitalstandards an der Berufsschule. „Die Kaufmännische Schule 1 war Vorreiter bei der Internationalisierung, jetzt spielt sie auch bei der Digitalisierung in der ersten Liga“, sagt er. Die neuen Multimediaräume könnten eine Blaupause für die Ausstattung anderer Berufsschulen sein. Denn Schulen müssten auf der Höhe der Zeit agieren, damit der Unterricht für die Nachwuchskräfte auch attraktiv sei. Digital war die KS1 – wie eingangs erwähnt – schon zuvor: Mehr als 400 PCs stehen ihr zur Verfügung, mehr als 1.000 iPads, mehr als 700 überlassene Geräte von den Ausbildungsfirmen und 60 WLAN-Punkte.
Foto: Kaufmännische Schule 1